Arrhenia peltigerina (Peck) Redhead, Lutzoni, Moncalvo & Vilgalys

Synonyme:

Agaricus peltigerinus Peck, Ann. Rep. N.Y. St. Mus. nat. Hist. 30: 38 (1878)
Clitocybe peltigerina (Peck) Sacc., Syll. fung. (Abellini) 5: 184 (1887)
Omphalina peltigerina (Peck) P. Collin, in Collin & Lauron, Bull. trimest. Soc. mycol. Fr.110(1): 11 (1994)
Cantharellus peltigerae Velen., Veda prirodní 1: 270 (1920)
Omphalina cupulatoides P.D. Orton, Kew Bull. 31 (3): 712 (1976)

Fundorte: Sachsen, Königsbrück MTB 4749,121

Fundortbeschreibung und Begleitvegetation: Sandiger Ruderalrasen auf Peltigera sp.


Beschreibung

Makroskopisch

Hut: Bis 1,5cm Graubraun, sepiabraun und hygrophan, anfangs flach später schnell genabelt, filzig und am Rand durchscheinend gerieft.

Lamellen: Hutfarben, entferntstehend, teilweise gegabelt und mit aderigen Querverbindungen, am Stiel herablaufend.

Stiel: graubraun bis 2cm lang, an der Stielbasis etwas filzig

Tafel mit den Bestimmungsmerkmalen

Mikroskopisch

Sporen: Tropfenförmig bis ellipsoid

(8.4) 8.8 – 9.6 x (4.8) 5.1 – 5.7 (5.8) µm

Q = (1.6) 1.7 – 1.8; N=7

Me = 9.1 x 5.4 µm: Qe=1,7

Basidien: 4 Sporig mit Basalschnalle.

Stielhaare: septiert mit Schnallen.

Zur Artabgrenzung: Arrhenia peltigerina ist bisher die einzige Arrhenia Art welche parasitisch auf Schildflechten (Peltigera ssp.) nachgewiesen wurde. Manchmal kommt es vor, dass die Fruchtkörper in Randbereichen von Peltigera-Rasen wachsen bzw. sich keine eindeutige Verbindung zwischen der Schildflechte und dem Nabeling erkennen lässt. Dann kann es zu Verwechselungen mit anderen Arrhenia-Arten kommen. Hervorzuheben ist da vor allem Arrhenia velutipes, welche sich aber durch eine viel deutlichere Stielbehaarung abgrenzt. Ähnlich kann auch eine ältere Arrhenia chlorocyanea daherkommen welche ihre blaugrüne Farbe verloren hat. Sehr ähnlich ist auch Arrhenia rickenii, dieser hat aber weniger deutlich ausgeprägte Lamellen und fehlende Schnallen. Arrhenia peltigerina ist aufgrund ihrer Optik und dem parasitischen Wachstum auf Schildflechten meist im Feld schon gut ansprechbar, zur Sicherheit sollte sie aber dennoch mikroskopiert werden.

Literatur:
H. Knudsen & J. Vesterholt, Steen A. Elborne: Funga Nordica, Arrhenia S. 229
E. Ludwig: Pilzkompendium Bd.1 S. 447 „Omphalina peltigerina“
F. Gröger: Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa. Teil 1. S.397